
Andalusien stellt sich vor
Andalusien stellt sich vor
Die Region Andalusien ist eine der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens. Hier leben etwa 8 Millionen dauerhaft gemeldete Einwohner. Durch die sehr hohe touristische Bedeutung ist Andalusien bekannt geworden, wie auch durch den Flamenco, der als Wahrzeichen dieser Region gilt. Sie möchten Andalusien kennenlernen? Schnell werden Sie feststellen, dass diese Region mehr zu bieten hat als roten Wein, Flamenco und Musik. Verpassen Sie nicht die verschiedenen Naturräume, die Gastfreundlichkeit und die Hauptstadt Sevilla. Besonders beliebt sind natürlich auch die Ferienziele am Atlantik und am Mittelmeer an die Andalusien im Süden grenzt.
Im Norden grenzt Andalusien an die Extremadura und Kastilien La-Mancha, östlich befindet sich Murcia. Der südliche Teil schließt an das Mittelmeer sowie an Atlantik und britisches Überseegebiet Gibraltar an. Andalusien weist die zweitgrößte Fläche unter den Regionen auf und zählt zudem zu den bevölkerungsreichsten Gebieten Spaniens. Die zahlreichen Naturräume wie das Becken des Guadalquivirbecken, ein geologisch ein jungtertiäres Molassebecken, das vom Fluss Guadalquivir durchzogen wird. Die Sierra Morena und auch die zur Sierra Nevada gehörende Betische Kordillere, das Faltengebirge, machen den Landstrich äußerst reizvoll. Zu den Besuchermagneten zählt überdies der Campo de Gibraltar, der mit dem berühmten Felsen den südlichsten Teil Europas bildet. In der südlichsten Stadt des europäischen Festlandes Tarifa ist man über die Straße von Gibraltar nur 14 Kilometer Luftlinie von Afrika entfernt.
Kleine Geschichte Andalusiens
Der Tourismus wird in Andalusien sehr groß geschrieben. Badeurlauber zieht es vorwiegend an die Mittelmeerküste Costa del Sol, Aktivurlauber und Wassersportler an die Atlantikküste Costa de la Luz. Zahlreiche maurische Bauwerke, wie die Alhambra in Granada oder die Stierkampfarena und die weißen Dörfer bei Ronda, beindrucken viele Reisende. Ebenfalls sehenswert ist die Hauptstadt Sevilla, wo sich in der Kathedrale auch die Grabstätte Christoph Kolumbus befindet. Sie möchten sich auspowern? Die zweithöchste Gebirgskette Europas und Nationalpark Sierra Nevada mit seinen südlichen Ausläufern Las Alpujarras, bietet Ihnen hierfür perfekte Voraussetzungen.
In Andalusien herrscht subtropisches Mittelmeerklima vor. Milde und teils auch feuchte Winter wechseln sich mit trockenen und sehr heißen Sommern ab. Dank des milden Klimas ist Andalusien das ganze Jahr über ein tolles Reiseziel. Je nachdem wo deine Interessen liegen, kann sich die beste Reisezeit für dich in den Jahreszeiten stark unterscheiden. Alpines Klima herrscht allerdings im „schneebedeckten Gebirge“ der Sierra Nevada.
An der Mittelmeerküste werden mit Vorliebe Fischgerichte zubereitet, wohingegen die Küche des Hinterlandes eher deftiger ausfällt. Eines der typischsten andalusischen Gerichte ist das Gazpacho – die kalte Gemüsesuppe, die aus rohem Gemüse zubereitet wird. Sie besteht zum Großteil aus Tomaten, Gurken und Paprika, die mit Weißbrot, Olivenöl, Essig und Gewürzen püriert und schließlich fein durch ein Sieb passiert wird.
Die historische Entwicklung Andalusiens ist geprägt von fremden Eroberern. Aus heutiger Sicht betrachtet, hatte dies jedoch keine negativen Folgen für die südspanische Region. Ganz im Gegenteil: Die Epoche des Goldenen Zeitalters hat Andalusien vor allem den Mauren zu verdanken. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts n. Chr. drangen arabische Stämme – hauptsächlich aus dem in Marokko gelegenen Atlas-Gebirge befindliche Berberstämme – nach Andalusien vor. Nach blutigen Kämpfen und der Anerkennung der maurischen Herrschaft gelangte Andalusien zu relativem Wohlstand. Bis zum 15. Jahrhundert konnten die Mauren ihr Territorium halten, dann eroberten christliche Adelige das Land.
Als letzte Bastion kapitulierte Granada im Jahre 1492. Von allen iberischen Regionen stand Andalusien am längsten unter dem Einfluss des Islams. Zu den Hochzeiten zählen das Kalifat von Córdoba und die Nasriden im Emirat von Granada. Viele bedeutende Bauwerke gehen auf diese Zeit zurück und verdeutlichen noch heute den Einfluss der Muslime – die Mezquita von Cordoba, die Alhambra in Granada sowie die Giralda in Sevilla. Auch die Phönizier und Römer haben sich in Andalusien aufgehalten. Mit Beginn des 11. Jahrhunderts v. Chr. segelten die Phönizier zur andalusischen Küste, um Handel zu betreiben. Später gründeten sie eine eigene Kolonie – das heutige Cádiz. Nachdem weitere Teile Andalusien eingenommen wurden, kam es zum ersten Punischen Krieg, wonach die Territorien wieder abgegeben werden mussten. Mithilfe Angehöriger einer vornehmen karthagischen Familie konnten die Gebiete zunächst zwar zurückerobert werden, fielen mit dem 2. Punischen Krieg dann aber den Römern in die Hände. Die durch den Kaiser Augustus errichtete römische Provinz Baetica wurden von den Mauren später in Guadalquivir umbenannt. Im 19. Jahrhundert konnte mit dem Hochöfen Marbellas der wirtschaftliche Aufschwung Andalusiens nochmals rasant vorangetrieben werden. Im historischen Industriegebiet am Rio Verde entstanden zahlreiche Eisen- und Stahlunternehmen, die dem Land zu Wohlstand und Anerkennung verhalfen.
